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PreisträgerInnen
© OeAD/APA-Fotoservice/Rastegar

Verleihung: European Innovative Teaching Awards 2024 und Europäisches Sprachensiegel 2024

Der OeAD zeichnete gemeinsam mit dem BMBWF die innovativsten Erasmus+ und Sprachen-Projekte aus.
21. Oktober 2024

Im Rahmen des nationalen Vernetzungstreffens im Bereich Erasmus+ Schulbildung wurden am 17. Oktober Lehrkräfte und Vertreter/innen anderer Bildungsinstitutionen für ihre herausragenden Projekte geehrt: drei Schulen erhielten den European Innovative Teaching Award 2024, zehn Projekte bzw. Bildungsinstitutionen das European Language Label 2024.

EUROPEAN INNOVATIVE TEACHING AWARDS 2024

OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice hebt hervor:

„Mit dieser Auszeichnung heben wir innovative und kreative Projekte vor den Vorhang. Als Österreichs Bildungsagentur gratulieren wir herzlich den Gewinner/innen und sind stolz darauf, diese Projekte im Rahmen von Erasmus+ zu unterstützen.“

Catherine-Lea Danielopol-Hofer, Leiterin der Abteilung I/3 Sprachliche Bildung, Diversität und Minderheitenschulwesen im BMBWF betont:

„Wir brauchen Lehrkräfte, die über den Tellerrand blicken. Es ist von unschätzbarem Wert, was durch diese herausragenden Projekte den Schülerinnen und Schülern mitgegeben wird.“

Gewinnerin Kategorie Volksschule: Volksschule Gröbming für das Erasmus+ Projekt „Erkenne die Zeichen der Zeit: Gestalte einen zukunftssicheren Bildungsweg“.

Die Volksschule Gröbming stellt die individuellen Begabungen ihrer Kinder in den Mittelpunkt des Unterrichts. Im Rahmen ihres Erasmus+ Projekts hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit mit Partnerschulen aus Dänemark, Litauen und den Niederlanden Coding und Robotik-Projekte zu gestalten. Durch das gemeinsame Erforschen und Analysieren sind neue, inspirierende Unterrichtsideen und wertvolle internationale Freundschaften entstanden. Die Schülerinnen und Schüler haben dadurch ein erstes Verständnis für die Vielfalt Europas entwickelt.

Gewinnerin Kategorie Sekundarschule: Bilinguale Mittelschule In der Krim für das Erasmus+ Projekt „Mit den Krim e-Buddies für mehr Fairness im Netz“

Die Bilinguale Mittelschule In der Krim stellt den Erwerb von Sprachen in den Mittelpunkt ihres Schulalltags. Dabei werden die individuellen Potenziale und Talente gezielt gefördert und gesteigert. In ihrem Erasmus+ Projekt förderte die Schule den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Geräten. Gemeinsam mit der italienischen Partnerschule erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler einen Verhaltenscodex für Fairness im Internet. In selbst erstellten Videos vermittelten die Jugendlichen ihr neu erworbenes Wissen zu Cybermobbing, digitaler Gesundheit und Netiquette an jüngere Mitschülerinnen und -mitschüler. Durch das Projekt konnten die Beteiligten einen bedeutenden Beitrag zu mehr Wohlbefinden im Netz leisten.

Gewinnerin Kategorie berufsbildende Schule: Bundeshandelsakademie Wolfsberg für ihr Erasmus+ Projekt „Migration on EUropean Stages“

Ziel der BHAK Wolfsberg ist es, ihren Schülerinnen und Schülern ein Sprungbrett in eine erfolgreiche Zukunft zu bieten. Mit dem Erasmus+ Projekt "Migration on EUropean Stages" bringt die BHAK Wolfsberg gemeinsam mit vier Partnerschulen das Thema Migration auf die Bühne – von Norwegen bis La Réunion. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte entwickelten gemeinsam Theaterstücke und erprobten dabei besonders ungewöhnliche und kreative Techniken. Das Projekt ermöglichte einigen Schülerinnen und Schülern ihre erste Reise ins Ausland und hinterließ bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck.

EUROPÄISCHES SPRACHENSIEGEL 2024

Das European Language Label erhalten Projekte, die außergewöhnliches Engagement in der Vermittlung von Fremdsprachen gezeigt haben. Sprachenlernen und sprachliche Vielfalt zu fördern, sei eines der Ziele des Programms Erasmus+, so OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice. Die Europäische Kommission habe Sprachenvielfalt in ihrer DNA festgeschrieben. Dem OeAD sei es ein großes Anliegen, das Verständnis und die Wertschätzung für Sprachenvielfalt in Europa zu fördern. 

Catherine-Lea Danielopol-Hofer, BMBWF, fügt hinzu:

„Das European Language Label bietet hervorragenden Projekten eine Bühne und ist eine Wertschätzung für Lehrkräfte. Es ist eine großartige Gelegenheit zu zeigen, was in unserem Bildungssystem gut läuft. Die Vielfalt in unseren Klassen kann sehr gut gelingen, aber manchmal auch irritieren – umso wichtiger sind Mutmachprojekte wie die heute ausgezeichneten, die wir für unsere Gesellschaft brauchen!“

Gewinner in der Kategorie „Erwachsenenbildung“

„BEAT – BE(come) A Tutor – Professionalization in the Tutoring sector“ von „bit social"

Das Projekt "BE (come) A Tutor - Professionalisierung im Nachhilfesektor" des gemeinnützigen Vereins bit social verbesserte das Sprachenlehren für Kinder und Jugendliche mit Migrations- und Fluchterfahrung durch die Schulung ehrenamtlicher Nachhilfelehrkräfte. Ein Kurztraining bereitete die Lehrpersonen auf multikulturelle und mehrsprachige Umfelder vor. Durch den Einsatz moderner digitaler Tools, wie Gamification-Apps, wurde die Qualität des Nachhilfeunterrichts gesteigert, was Mehrsprachigkeit und interkulturelles Verständnis förderte.

Gewinner/innen in der außerordentlichen Kategorie Schulbildung – Kooperationsprojekte

„Heraus mit der Sprache! Sprachsensible Kunstvermittlung in Museum und Schule“ vom KHM Museumsverband, Wien

Im Rahmen des Projekts „Heraus mit der Sprache!“ wurden von Vermittler/innen des Kunsthistorischen Museums Wien und Sprachwissenschaftlerinnen der Universität Duisburg-Essen sprach- und kultursensible Lern- und Lehrmaterialien für den Museumsbesuch von Schulklassen entwickelt. In 28 Workshops wurde intensiv mit 86 Schüler/innen und 12 Lehrkräften aus Wiener Mittelschulen in sozialräumlich herausfordernden Lagen zusammengearbeitet, um die Materialien zu erproben.

„TaTaBooks – Talking Tactile Books for Visually Impaired Children vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung, Wien

Der Schwerpunkt des TaTaBooks-Projekts lag auf der Schaffung eines unterhaltsamen, integrativen und qualitativ hochwertigen Lernwerkzeugs für blinde und sehbehinderte Kinder und ihre Lehrkräfte. Dabei wurde auch wurde von Anfang an ein mehrsprachiger und multisensorischer Ansatz integriert. Alle Inhalte (digital, Text, Audio) sind in fünf Sprachen verfügbar (Tschechisch, Englisch, Deutsch, Ungarisch, Slowakisch) und das Herzstück des Lernwerkzeugs ist das taktile TaTaBook, ein mithilfe eines 3D-Druckers erstellte Box.

Gewinner/innen in der Kategorie „Schulbildung I“

„Next Generation Grand Tour through Europe“ von der GTEMS Anton-Sattler-Gasse, Wien

Das Erasmus-Projekt "Next Generation Grand Tour through Europe" an der GTEMS Anton-Sattler-Gasse, einer zertifizierten UNESCO-Schule, schulte Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler unter anderem zu den Themen Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz und Vielfalt.

Der Sprachunterricht wurde durch digitale Werkzeuge und E-Learning modernisiert. Native Speaker und die Integration von Nachbarsprachen, Job-Shadowings und internationale Projekte förderten die Sprachfähigkeiten und das kulturelle Verständnis der Teilnehmenden.

NMS/VBS In der Krim

Als Schule mit einer Sprachlernbildungsinitiative (VBS – Vienna Bilingual Schooling) fördert sie mithilfe der Erasmus+ Akkreditierung die Entwicklung neuer Techniken und Initiativen im Bereich des Sprachlernens und der Lehrmethoden sowie das interkulturelle Bewusstsein in Europa. Durch Erasmus+-Mobilitätsprojekte und eTwinning-Kooperationen erhalten Schüler/innen und Lehrkräfte die Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse ständig zu nutzen und zu verbessern sowie neue Sprachen zu lernen.

Gewinner/innen in der Kategorie „Schulbildung II“ (im Rahmen der Erasmus+ Akkreditierung)

HLW St. Veit/Glan

Das Erasmus-Projekt der HLW St. Veit konzentrierte sich unter anderem auf Internationalisierung mit Schwerpunkt „Spracherwerb“. Trotz Covid-Unsicherheiten wurden Sprachfähigkeiten durch Aufenthalte in Italien und Frankreich, Peer-Learning und Home Hosting gefördert. eTwinning ermöglichte virtuelle Treffen, die später durch persönliche Begegnungen ergänzt wurden.

Digitale Werkzeuge und Gamification wurden im Sprachunterricht genutzt, während Lehrerfortbildungen und Job-Shadowings die Lehrmethoden verbesserten. Diversität wurde gelebt, indem benachteiligte Schülerinnen und Schüler, wie zwei ukrainische Schülerinnen, teilnehmen konnten. Der Erfolg des Sprachunterrichts zeigt sich in der hohen Zahl an Schülerinnen und Schülern, die in Fremdsprachen maturieren oder bei Fremdsprachenwettbewerben gewinnen.

BRG Wels Wallererstraße

Die Sprachtrainings im Rahmen der Erasmus+ Akkreditierung dienten der Verbesserung der beruflichen Kompetenzen und konzentrierten sich auf das Hauptziel, vielen Schüler/innen im Rahmen von Schüleraustauschaktivitäten eine echte europäische Erfahrung zu vermitteln. Die Aktivitäten sind der Förderung der europäischen Bürgerschaft gewidmet - mit dem Ziel, die Muttersprache und zwei weitere europäische Sprachen zu erlernen, die europäischen Institutionen und ihre Arbeitsweise kennenzulernen, Lehrkräften und Schüler/innen die Möglichkeit zu bieten, ihre sozialen Fähigkeiten zu entwickeln und dadurch den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Europäischen Union zu fördern. Die Sprachkompetenzen der Schüler/innen wurden insbesondere dadurch gefördert, dass sie die Möglichkeit erhielten, mit Gleichaltrigen aus Spanien, der Tschechischen Republik und Frankreich zusammenzuarbeiten. Durch diesen Austausch erwarben die Schüler/innen Kenntnisse in den Sprachen Französisch oder Spanisch und einfache Kenntnisse in Tschechisch. Alle Aktivitäten trugen dazu bei, ein multikulturelles Verständnis und einen besseren Einblick in die Kultur der Partnerregionen zu entwickeln.

Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Bundesoberstufenrealgymnasium Graz-Liebenau (HIB)

Bei der Förderung des Sprachenlernens durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und digitale Medien setzt das Gymnasium auf Phasen von Blended Learning und nutzt digitale Geräte wie iPads und Laptops für die Kontaktaufnahme und Recherchearbeit vor Ort. Im Unterricht wurden neue digitale Tools eingeführt und das Vertrauen in qualitativ hochwertige Quellen gestärkt. Lehrpersonen erweiterten ihre Fremdsprachkenntnisse und bekamen durch Austausche neue Impulse für ihre berufliche Entwicklung, was ihr Selbstvertrauen und Interesse an internationalen Kontakten stärkt.

Die Schüler/innen haben durch Erasmus+ Mobilitäten internationale Erfahrungen machen können, die sie ohne E+ nicht machen hätten können. Einige Schüler/innen absolvierten nach der Matura ein Freiwilligenjahr in dem Land, in dem sie vorher mit einer Gruppenmobilität gereist sind.

Gewinner/innen in der außerordentlichen Kategorie „Schulbildung-Bildungsdirektionen“

Bildungsdirektion Steiermark

Die Bildungsdirektion Steiermark hat sich als Konsortiumsleiterin der Erasmus+ Akkreditierung das Ziel für die teilnehmenden Schüler/innen und Lehrkräfte gesetzt, ihnen Fremdsprachenkenntnisse in mindestens zwei Sprachen sowie den Umgang mit moderner IKT als Schlüssel zur Internationalisierung und Voraussetzung für den Europäischen Bildungsraum zu ermöglichen. Ihr Erasmus+ Plan setzt konkrete Ziele, darunter ein Jahr Fremdsprachenunterricht für jede/n Schüler/in, das frühe Erlernen von zwei Fremdsprachen, europäische Kooperationen im Sprachenunterricht und die Entwicklung einer Plurilinguismusstrategie für jede Schule. Ihre Schüler/innen sollen nach innovativen, inklusionsorientierten, mehrsprachigen Ansätzen unterrichtet werden, die interkulturelles Lernen fördern. Eine Europäische Schule ist für Graz vorgesehen.

Dabei wird v.a. auch der Fokus auf das Schulpersonal gelegt: In Zusammenarbeit mit ihrem Partner Francophonia mit Lehrenden und Lernenden aus 86 Nationalitäten. Entwicklung eines Leadershiptrainings, das bewusst in einem fremdsprachigen Land angeboten wird, um die Anwendung von Fremdsprachen von Leitungspersonal in Zusammenarbeit mit Sprachlehrer/innen zu fördern. Sprach- und interkulturelles Training für Musiklehrer/innen in Kombination mit Konzerten. Kurse für Kunstlehrende in fremdsprachigen europäischen Ländern in Kombination mit Fremdsprachincentives, CLIL Fortbildungen Fremdsprachenkurse für Schulsekretär/innen, Job Shadowings im fremdsprachigen Ausland für Schulwart/innen.

Bildungsdirektion Oberösterreich

Die Bildungsdirektion Oberösterreich hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen ihrer Erasmus+ Akkreditierung als Konsortiumsleitung, die Lehrerpersönlichkeiten durch den Erwerb von Fremdsprachen in Fortbildungen und durch Erfahrungen in Job Shadowing Aktivitäten zu stärken. Im Konsortium werden Englischkurse für alle Lehrkräfte angeboten, um deren Mitarbeit an Erasmus+ Aktivitäten zu erleichtern, sowie Italienischkurse für Lateinlehrer/innen, die Projektwochen in Rom durchführen. Ziel ist es, die sprachlichen Kompetenzen der Lehrkräfte zu erweitern und somit die Motivation der Schüler/innen durch gut ausgebildete Lehrkräfte zu steigern. Job Shadowing-Aktivitäten werden in Grand Est, Frankreich, durchgeführt und ergänzende Fortbildungen werden in Zusammenarbeit mit der PH Oberösterreich und Instituten in Hamburg angeboten. Der Fokus liegt auf der professionellen Entwicklung von Sprachlehrkräften, der Förderung von sozialem Zusammenhalt und aktiver Bürgerschaft sowie der Digitalisierung im Bildungsbereich. Inklusive Programme werden angeboten, um auch sozioökonomisch benachteiligte Schüler/innen und Lehrkräfte aus abgelegenen Gebieten zu erreichen, wobei Mobilitäten und Workshops in EU-Institutionen wie Straßburg und Brüssel organisiert werden.

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