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Foto der Gewinnerklasse des nationalen eTwinning-Preises 2019 mit Vertretern des Bildungsministeriums und der Bildungsdirektionen Oberösterreich und Kärnten
© OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Greindl

eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 5

Im Zuge der Ausschreibung für den nationalen eTwinning-Preis und das Qualitätssiegel 2020 erzählen Preisträger/innen aus den Vorjahren über ihre Erfahrungen und geben Tipps für zukünftige Projektträger/innen.
6 min lesen · 26. Februar 2020

Im Rahmen des fünften Teils von "eTwinning-Preisträger/innen erzählen" hat sich eTwinning-Österreich mit Elfriede Maier von der HLW Don Bosco Vöcklabruck unterhalten. Es handelt sich dabei um die erste Schule in Österreich, die mit ihrem allerersten eTwinning-Projekt den 1. Platz bei der nationalen Preisverleihung gewinnen konnte (2018). Und damit nicht genug, Elfriede Maier und ihren Kolleg/innen und Schüler/innen ist es ebenfalls gelungen, dies zu wiederholen und mit dem Projekt "Reducing free sugar" als erste Schule den 1. Platz zwei Mal hintereinander zu gewinnen (2019). Mittlerweile ist die HLW Don Bosco Vöcklabruck auch mit dem eTwinning-Schulsiegel ausgezeichnet worden.

Frau Maier, nochmals herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung! Wie waren die Reaktionen an Ihrer Schule, als Sie darüber erfahren hat?

Die Schulleitung, meine Kolleg/innen, die Schüler/innen, Eltern und unsere Don Bosco Schwestern haben sich sehr gefreut über unsere Auszeichnung. Ich habe das Projekt unter anderem bei unserer Konferenz vorgestellt. Alle wollten dann mehr darüber wissen. Vor allem die Tipps wie man Zucker reduzieren kann. Auch die lokalen Medien berichteten gerne über unsere Auszeichnung. Ganz besonders gefreut haben wir uns über den Preis, ein Besuch im Haus der Musik in Wien und eine kulinarische Stadtführung.

Als ausgezeichnete eTwinnerin, haben Sie Tipps für zukünftige Projektträger/innen? Was macht aus Ihrer Sicht ein gelungenes Projekt aus?

Eine gute Vorbereitung des Projektes. Die Planung sollte schon vor Beginn des Projektes mit den Partnerländern erarbeitet sein. Auch ein gutes Zeitmanagement und das Arbeits-Pensum für den jeweiligen Abschnitt sollte festgelegt sein. So entsteht kein Stress während des Jahres. Die Schüler/innen im Vorfeld fragen, ob sie ein länderübergreifendes Projekt machen möchten und sie in die Themenwahl miteinbeziehen. Wichtig ist auch sich auf Neues einzulassen. Dann gelingt das Projekt bestimmt!

In Ihrem Projekt beschäftigen Sie sich mit gesunder Ernährung bzw. der Reduktion von Zucker. Wie haben Sie Ihre Projektpartner gefunden? Und wie war die Zusammenarbeit mit diesen?

Ich habe auf der eTwinning Plattform im Bereich Projekte ganz offen nach einem Projekt zum Thema Ernährung, Lebensmitteltechnologie, traditionelle Kulturen und Rezepte gesucht und bin dabei auf eine Schule in Frankreich gekommen. Nach kurzem Austausch stand fest, wir arbeiten zusammen und suchten dann gemeinsam auf der Plattform nach weiteren Ländern. Uns angeschlossen haben sich die Türkei und Ungarn. Die Zusammenarbeit war sehr motivierend, inspirierend und bereichernd für alle Beteiligten. Vor allem die Schüler/innen arbeiteten auch in ihrer Freizeit sehr gerne weiter am Projekt, gestalteten zusätzlich noch ein Video und ein Plakat zum Thema. Wir Lehrer/innen tauschen uns  untereinander auf der eTwinning Plattform und per E-Mail aus. Je nach Abschnitt mal intensiver, mal weniger. Schüler/innen und Lehrer/innen haben im Team gemeinsam Themen erarbeitet und umgesetzt. Es entstand ein offener Unterricht mit Teamteaching.

Was hat den Schüler/innen an dem Projekt am meisten gefallen?

Eine live Video-Konferenzschaltung von der türkischen Schule nach Österreich war sehr informativ und spannend. Wir haben das „online Meeting“ durchgeführt als ich in der türkischen Schule ein Job-Shadowing über Erasmus+ KA1 absolvierte. Vor Ort haben wir traditionelle türkische Speisen zuckerreduziert erprobt und analysiert und die Schüler/innen konnten via „online Meeting“ alles mitverfolgen. Gleichzeitig switchten wir auch nach Österreich und die türkischen Schülerinnen konnten mitverfolgen wie zuckerfreier Apfelstrudel zubereitet wurde. Das war ein Highlight unseres Projektes. Weiters war für die Schüler/innen sehr spannend, Industrieprodukte auf ihren Zuckergehalt zu analysieren und gleichzeitig dieses Produkt selbst herzustellen und herauszufinden, wie weit der Zuckergehalt reduziert werden konnte und trotzdem lecker schmeckte.

Wie haben Sie eTwinning in den Unterricht eingebettet?

Die Lebensmittelkunde, Sensorik-Verkostungen, Lebensmitteltechnologie und das Ernährungsverhalten ist im 3. Jahrgang im Gegenstand Ernährung und Lebensmitteltechnologie verankert. In Küchenmanagement Lebensmittel-Verarbeitung und Speisenproduktion. Der Unterricht wurde so gestaltet, dass Schüler/innen Problemstellungen unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten bearbeiten und das bisher erworbene Wissen (Fachwissen aus 1. und 2. Jahrgang Ernährung und Lebensmitteltechnologie) ergebnisorientiert anwenden und in die Praxis umsetzen konnten. Sie haben moderne Technologien nützen gelernt (Padlet, Google Präsentationen, Google Dokumente, Madmagz – online Magazin, Twinspace, Videoerstellung und Fotografie) und ich muss ehrlich gestehen, dass ich hier so das eine oder andere Tool von den Schüler/innen gelernt habe und noch weiter dazulerne.

Arbeiten Sie schon an einem neuen Projekt oder haben Sie ein neues Thema in Ausblick?

Ja, die Zusammenarbeit mit der französischen Schule ist gewachsen. Wir kennen uns jetzt schon sehr gut und die Zusammenarbeit ist hervorragend. Wir haben im letzten Jahr gemeinsam entschieden eine Erasmus+ School Exchange-Partnerschaft mit Mobilitäten von Schüler/innen und Lehrer/innen umzusetzen. Das Projekt lautet "Eat local, think global!“ und ist somit top aktuell zum Thema Klimawandel, welches auch das eTwinning-Schwerpunktthema für 2020 ist. Allen macht es wieder Spaß mitzuarbeiten. Die Resultate tauschen wir auf der eTwinning Plattform aus, aber auch auf sozialen Medien und bei  lokalen Medienpartnern sind wir präsent.

Zum Schluss: Bitte schildern Sie uns einen „bleibenden“ Eindruck aus dem Projekt.

Wir gewannen einen umfassenden Einblick in eine gesunde Lebensweise und Lebensstil, gewannen eine positive Grundhaltung zur gesunden Ernährung und Kultur, erweiterten und stärkten die fachlichen Qualifikationen, gewannen ein vertieftes Verständnis für soziale, sprachliche und kulturelle Vielfalt, erlangten größere Motivation und Zufriedenheit in der täglichen Arbeit sowie größere Toleranz gegenüber multikultureller Diversität. Zudem erwarben wir Softskills (Teamfähigkeit, Eigenverantwortung, Eigenmotivation, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen für Neues), trainierten wertschätzenden Umgang mit Mitmenschen und gewannen Einblick in die politischen Prozesse auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Es wurden neue Kontakte zu unterschiedlichen Ländern und Kulturen geknüpft und durch die notwendige Offenheit und Toleranz Barrieren abgebaut. Es macht immer wieder Spaß den Unterricht so vernetzt zu gestalten.

Vielen Dank für das Gespräch!

Sie möchten sich mit Ihrem Projekt auch für den Nationalen eTwinning-Preis und das Qualitätssiegel 2020 bewerben? Dann Sie haben noch bis zum 15. Mai die Gelegenheit dazu. Alle Informationen zum Bewerbungsprozedere finden Sie hier.

Nachlesen:

eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 1

eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 2

eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 3

eTwinning-Preisträger/innen erzählen - Teil 4

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